06.01.21

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FFP-Masken: Zertifiziert oder Fälschung – Unterschiede erkennen.

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind FFP-Masken auf dem deutschen und ausländischen Markt so gefragt wie nie zuvor. Denn wegen Ihrer Schutzwirkung gelten FFP-Masken der Klassen zwei und drei als wirksames Mittel zum Schutz vor Viren und Krankheitserregern. Doch wie können Laien beurteilen, ob eine Maske wirklich schützt und sich sich nicht etwa um eine Fälschung handelt?

FFP ist eine englische Abkürzung und steht für „filtering face piece“. Im Deutschen werden sie häufig als „Feinstaubmaske“ oder richtigerweise als „filtrierende Halbmasken“ bezeichnet und in drei Klassen unterteilt, welche sich in der Schutzwirkung unterscheiden. FFP1 bietet die geringste und FFP3 die höchste Schutzstufe innerhalb der drei Klassen. Nähere Informationen über die Unterschiede finden Sie hier

Aufgrund der hohen Nachfrage und den daraus resultierenden Lieferengpässen von heimischen Herstellern wurden hunderte Millionen Masken nach Europa importiert. Leider waren darunter auch viele Produkte mit gefälschten Zertifikaten und/ oder nicht geprüfte FFP-Masken. Dies schürt Unsicherheit in der Bevölkerung, die wir als Atemschutzhersteller, in einer erhöhten Anzahl an Fragen zu Erkennungsmerkmalen von FFP-Masken deutlich spüren.

 

Was ist beim Kauf von FFP-Masken zu beachten?

Generell gilt: Für den Verkauf von FFP2 und FFP3-Masken sind zwei Dokumente erforderlich. Die CE-Konformitätserklärung und eine Baumusterprüfbescheinigung.

Folgende Details können direkt auf den entsprechenden FFP-Masken und dessen Verpackungen überprüft werden:

  • Produktbezeichnung, die sogenannte typidentische Kennzeichnung z.B.: Barimask F2V
  • CE-Kennzeichnung mit vierstelliger Nummer der zuständigen Prüfstelle z.B.: CE 0158
  • Europäische Norm EN 149:2001+A1:2009 und die entsprechende Schutzstufe z.B.: FFP2 NR (not reusable, also nicht wiederverwendbar) oder R (reusable, also wiederverwendbar)
  • Herstellername eingetragene Handelsnamen oder Marke
  • Monat und Jahr des Verfalls (Haltbarkeit) und eine Chargen- oder Seriennummer

 

FFP Maske Erkennungsmerkmale

 

Des Weiteren muss der kleinsten Verpackungseinheit eine Anleitung mit Informationen des Herstellers beiliegen. Diese Anleitung muss neben dem Namen und der Anschrift des Herstellers alle zweckdienlichen Angaben zu folgenden Punkten enthalten:

  • Anwendung/Einsatzgrenzen;
  • Kontrollen vor Gebrauch;
  • Anlegen, Sitz;
  • Gebrauch;
  • Instandhaltung (z. B.: Reinigen, Desinfizieren), falls anwendbar;
  • Lagerung;
  • Bedeutung aller verwendeten Symbole/Piktogramme

Ein weiteres, sehr wichtiges Detail ist die EU- Konformitätserklärung. Mit dieser erklärt der Hersteller, wie der Name schon sagt, die Konformität der FFP-Maske mit den Anforderungen der PSA-Verordnung (EU) 2016/425. Nähere Informationen hierzu finden Sie hier.

In der Gebrauchsanleitung muss entweder eine EU-Konformitätserklärung oder eine Internet-Adresse, über die die Erklärung abzurufen ist, angegeben sein.

 

Ergänzende Überprüfungsmöglichkeiten 

Zusätzlich können Sie im Internet prüfen, ob das angegebene Institut überhaupt CE-Zertifizierungen nach EU-Richtlinie 2016/425 durchführen darf. Diese Überprüfung findet über die Website der European Commission „Nando“ statt.

Nando bedeutet: New Approach Notified and Designated Organisations und dient als Informations-System.

Vorgehensweise innerhalb vom Nando-Information-System: (In der Abbildung bitte auf die blauen Stern-Kennzeichnungen achten)

  • (1) Auf der linken Seite: „Body“ auswählen
  • (2) Die Nummer der Prüfstelle anklicken (Nummer hinter dem CE-Zeichen)
  • (3) Unter „Body Type“ die korrekte Nummer suchen & anklicken

Die entsprechende Zertifizierung muss dann auf der Informationsseite gelistet sein. Fehlt diese, war das Institut nicht berechtigt, die Prüfung durchzuführen.

 

NANDO FFP Masken

 

Des Weiteren gibt es die Bundeanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (baua), die eine Datenbank für „Gefährliche Produkte in Deutschland“ pflegt. In dieser finden Sie die von den zuständigen Marktüberwachungsbehörden der Mitgliedstaaten gemeldeten technischen Produkte, die auf dem deutschen Markt aufgefunden beziehungsweise in Deutschland hergestellt wurden und ein Risiko für die Sicherheit und die Gesundheit der Benutzer aufweisen.

Unter folgendem Link finden Sie einige von der „baua“ als gefährlich eingestufte Schutzmasken. Dabei kann es sich um mangelhafte FFP-Masken, Produktrückrufe, Produktwarnungen oder Untersagungsverfügungen handeln: Baua.

 

Fazit

Seien Sie beim Kauf von FFP-Masken sorgsam: Immer wieder kommen gefälschte Produkte in Umlauf, die nicht zuverlässig vor Krankheitserregern schützen. Prüfen Sie daher im Zweifel immer die Echtheit der Maske anhand unserer Tipps und bedenken Sie auch, dass das Tragen einer Atemschutzmaske nur ein Bestandteil vieler Maßnahmen zum Schutz vor COVID-19 ist. Auch gründliches Händewaschen, ein Mindest-Abstand von 1,5 m zu anderen Personen, regelmäßiges Lüften und Vorsicht beim Auftreten von Krankheitssymptomen sind wichtige Mittel der Pandemie-Bekämpfung.

 

WEITERFÜHRENDE LINKS

Pharmazeutische Zeitung: Wie erkenne ich mangelhafte FFP2-Masken

BGHW. Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik: Warnhinweise vor gefälschten Atemschutzprodukten 

Baua. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Datenbank für Produktinformationen  

DGUV Test. Prüf- und Zertifizierungssystem der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung: Geprüfte Produkte