14.11.23
Die Wahl des richtigen Atemschutzfilters
Die Wahl des richtigen Atemschutzfilters – So wählen Sie den besten Atemschutz aus
Bei der Auswahl des richtigen Atemschutzfilters gibt es viele Herausforderungen. In folgendem Blogbeitrag gehen wir auf die verschiedenen Arten von Partikel-, Gas und Kombinationsfiltern und Filterklassen ein und erläutern, ob für die Auswahl ein Fachmann erforderlich ist.
Um den passenden Atemschutzfilter auszuwählen, muss vorab eine Gefährdungsbeurteilung des Einsatzgebietes erfolgen. Bei der Auswahl von Atemschutzgeräten ist es wichtig, die Konzentration gefährlicher Stoffe in der Luft, den Sauerstoffgehalt der umgebenden Atmosphäre sowie eine Reihe weiterer Faktoren zu berücksichtigen. Filter und Atemschutzmaske sind als Einheit zu bewerten – nur durch die richtige Kombination kann sicherer Atemschutz gewährleistet werden.
Bestimmung des Filtertypen
In der Norm EN 14387 werden Farbkodierung und Kennbuchstaben zur Kennzeichnung der Filtertypen und Zahlen zur Kennzeichnung der jeweiligen Schutzklassen definiert. Die Tabelle zeigt eine Übersicht über die verschiedenen Filtertypen und die Stoffgruppen, gegen die diese eingesetzt werden können.
Bestimmung der Filterklassen
Gasfilter unterscheiden sich unter anderem in ihrem Gasaufnahmevermögen. Dieses wird mit der Filterklasse angegeben. Je höher die Filterklasse, desto größer ist die Aufnahmekapazität für den jeweiligen Schadstoff. Die Filterklasse gibt an, bis zu welcher Schadstoffkonzentration ein Gasfilter genutzt werden kann. So ist beispielsweise bis zu einer Schadstoffkonzentration von 5.000ml/m³ ein Filter der Klasse 2 mit mittlerem Aufnahmevermögen verwendbar.
Für die Gasfilter-Typen A, B, E, und K gibt es eine Klasseneinteilung in jeweils drei Klassen:
Der Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) definiert die durchschnittliche Konzentration eines Gefahrenstoffes in der Luft über einen bestimmten Zeitraum, bei der keine Gesundheitsschädigung zu erwarten ist. Dieser Wert wird in mg/m³ oder ml/m³ angegeben.
Die Schutzniveaus der verschiedenen Maskentypen haben Einfluss auf die maximale Einsatzkonzentration eines Filtergerätes (siehe Tabelle). Dem Grenzwert unterliegen immer nur einzelne Stoffe.
Die Konzentration eines gefährlichen Stoffes am Einsatzort ist nur ein Faktor, der bei der Wahl des Atemschutzes berücksichtigt werden muss. Auch in Bezug auf den Atemanschluss ist es entscheidend, in welcher Konzentration ein Gefahrstoff am Einsatzort vorkommt. Hier ist das Schutzniveau der jeweiligen Maske relevant.
Für das entsprechende Filtergerät in Bezug auf ein Anwendungsszenario gilt der schärfere (niedrigere) Wert der maximal zulässigen Schadstoffkonzentration: die aus AGW und Schutzniveau der Maske berechnete maximale Einsatzkonzentration oder maximale Einsatzkonzentration gemäß Filterklasse.
Halbmasken und Viertelmasken reichen zum Schutz der Anwender nicht mehr aus, wenn die ermittelte maximale Konzentration eines Gefahrstoffs das 30-fache des Arbeitsplatzgrenzwertes für diesen Stoff übersteigt. In diesem Fall sind Vollmasken erforderlich. Wenn die berechnete und die gem. Filterklasse geltende maximale Einsatzkonzentration überschritten werden, ist ein Filtergerät zum Erreichen des Schutzziels nicht geeignet.
Wie lange kann ich einen Atemfilter verwenden?
Die Filterklasse und die Konzentration der im Einsatzbereich vorhandenen Schadstoffe sind die beiden Hauptfaktoren, die die Haltbarkeit eines Atemschutzfilters beeinflussen. Darüber hinaus spielen zahlreiche weitere Faktoren eine wichtige Rolle: Luftfeuchtigkeit, Umgebungstemperatur sowie nicht zuletzt die Atmung des Geräteträgers müssen beachtet werden. Aufgrund dieser verschiedenen Faktoren ist es schwierig, eine geschätzte Lebensdauer für den Filter anzugeben. Gasfilter sind in der Regel für den einmaligen Gebrauch konzipiert, auch wenn sie nur für kurze Zeit verwendet werden. Sie müssen nach Gebrauch ordnungsgemäß entsorgt werden.
Für die Auswahl von Atemschutzgeräten müssen Sie sich an den Formeln der DGUV-Regeln 112-190 orientieren. Diese können jedoch nur eingesetzt werden, wenn klar ist, welche gefährlichen Stoffe in welchen Konzentrationen am Arbeitsplatz vorhanden sind. Außerdem müssen Faktoren wie Explosionsgefahr, Sauerstoffgehalt und evtl. vorkommende Stoffgemische berücksichtigt werden. Deshalb ist es ratsam, bei der Auswahl von Atemschutz immer auf die Expertise eines Fachmannes zurückzugreifen.
Wie bei allen anderen Gefahrstoffen darf der Arbeitgeber die Arbeit mit Gefahrstoffen erst dann zulassen, wenn eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt und die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Eine professionelle Beratung oder Risikoanalyse wird durch den Artikel nicht ersetzt.
Nutzen Sie gerne unser Kontaktformular, wenn Sie Fragen zum Atemschutz oder unseren Produkten haben.
Das Team von BartelsRieger steht Ihnen gerne zur Verfügung.
Weiterführende Links: DGUV Regel 112-190 „Benutzung von Atemschutzgeräten“